Educator Workshops
Das Ziel dieser vierteiligen Workshopreihe war es, gemeinsam Ideen, Methoden und Interventionen zu entwickeln, um aktiv in Unterdrückungssysteme an Schulen einzugreifen.
Den ersten Block des Workshops nutzten wir zunächst dafür, uns kennenzulernen. Wir haben uns über unsere Erfahrungen als Lehrkräfte und über persönliche Visionen in Bezug auf Bildung ausgetauscht. Im zweiten Block ging es darum zu reflektieren, wie wir von Identitäten wie z.B. Race, Klasse, Geschlecht, Sexualität und körperliche Befähigung geprägt sind. Mit den Ergebnisse dieser Reflexion wurde im dritten Block weitergearbeitet, als wir die Auswirkungen unserer Identität(en) aufs Lernen und die Machtdynamiken in (Klassen-) Räumen genauer betrachtet haben. Die Herausforderung im letzten Block bestand darin, aus den gesammelten Erkenntnissen und dem Ge- und Verlernten gemeinsam ein Handwerkszeug zu entwickeln, das uns erlaubt aktiver und gerechter innerhalb unserer täglichen Unterrichtspraxis zu agieren.
Block I
Unser erster (online) Workshop zielte auf ein erstes Kennenlernen, um gegenseitiges Vertrauen für die gemeinsamen Lern- bzw. Verlernprozesse innerhalb unserer Workshopreihe aufzubauen.
Um die jeweilige Kontexte der Teilnehmenden kennenzulernen, luden wir sie z.B. dazu ein, eine Skizze der Klassenräume anzufertigen, in denen sie arbeiten. In einem weiteren Schritt fertigten sie eine Skizze der Machtgefüge in ihren Schulen an. Alle Zeichnungen wurden gegenseitig präsentiert und waren die Basis weiterer Gruppenbesprechungen.
Block II
Im zweiten Workshop wollten wir uns die Vielschichtigkeit von Identität bewusst machen und eigene Privilegien sowie Machtstellungen im Zusammenhang damit reflektieren. Die Teilnehmenden konnten sich diesem Ziel auf unterschiedlichen Wegen nähern. G.R.A.C.E.S. und Power Flower standen als Methoden zur Auswahl, um sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen und Positionierungen in der Gesellschaft sichtbar zu machen. Ausgehend von einem Zitat von Stuart Hall bestand außerdem die Möglichkeit, Identität als Konstrukt, das durch Selbst- und Fremdzuordnungen kreiert wird, zu diskutieren.
Block III
Der dritte Workshop zielte auf das Erkennen von Machtdynamiken und ihren Zusammenhang mit Identität und Intersektionalität ab. Dafür setzten wir uns zunächst theoretisch mit dem Bankiers- und dem Problemorientierten Konzept von Paulo Freire genauer auseinander, um uns über unsere eigenen Lehr- und Lernmuster bewusster zu werden. Nach einem “Ideale-Welt-Szenario” für das wir unsere Idealvorstellungen von Schule und wirkungsmächtigen Beziehungen aufmalten, entwickelte jede_r Teilnehmende eine eigene Forschungsfrage, die als Intervention im eigenen Arbeitskontext bis zum nächsten Workshop erprobt wurde. Diese Forschungsfrage sollte eine neue, nichthierarchische Lehr- und Lernmethode sein mit dem Ziel Machtdynamiken zu verändern und aktiv(er) in Unterdrückungssituationen im Arbeitskontext eingreifen zu können.
Block IV
The final workshop focused on sharing, reflecting, and setting intentions as educators. We first shared our research questions that participants had developed and tried out in the classroom. We also collectively reflected on the practical strategies and techniques observed in the overall workshop series, and finally participated in a mindmap visioning process to develop a plan for further development in pedagogy and practice.